Tiroler Eis-Rally
[10.1-15.1.2016]
Endlich ins Eis. Das dachten sich mein Freund Berni und ich vor kurzem. Nach einigen Wetterrecherchen im Internet und Telefonaten mit meinen Eisfreunden war die Entscheidung gefallen. Wir fanden schließlich ganz passable Verhältnisse im Oberland. Zum Gewöhnen ans Gerät fingen wir im Kaunertal an. Dort kletterten wir noch am Nachmittag die Verschneidung und den gelben Fluss mit jeweils 4 Seillängen. Am nächsten Tag waren wir an den Renkfällen im Oberinntal. Wir hörten, dass in den Tagen zuvor angeblich bis zu 10 Seilschaften pro Tag an den Renkfällen kletterten!! Aber an diesem Montag verirrte sich keine Menschenseele da nach oben. Im Mittelteil steht die markante Eisspur, schon beim Zustieg stach sie mir ins Auge. 5 SL später waren wir am Ausstieg und hinter uns lag eine wirklich schöne Linie im Bereich WI5+. Beim letzten Tageslicht kehrten wir in unser Hotel (Bus) zurück. Sogar Besuch hatten wir und so wurde unser Bus kurzerhand zu einer Bar umgerüstet. Tags darauf stiegen wir in die sehr bekannte Route „Hängende Gärten“ ein. Da der Vorhang noch nicht fertig gewachsen war, ging es über die kurze und knackige Felsvariante zum oberen Bereich. Fazit: Hammerlinie, aber man sollte doch etwas Power mitbringen. Felsige Gärten: WI 6, M8. Der starke Schneefall ließ die oberen leichteren Seillängen unter einer Pulverdecke verschwinden und so seilten wir wieder ab. Nun galt es wie jeden Tag, Zeug trocknen in der Trockenkammer (Bus). Dem Pitztal statteten wir am Mittwoch einen Besuch ab – Vormittags im Eisklettergarten in der Taschachschlucht und Nachmittags stiegen wir in „Nameless“ ein. Auch dieser Fall ist mit WI 6 bewertet, aber diesen Grad suchten wir vergeblich. Beim letzten Tageslicht waren wir wieder unten. Wir hatten extremen Hunger, also kochten wir etwas in unserer Küche (Bus). Am letzten Tag unserer Reise gingen wir nochmals die 2 Std. Zustieg zu den Renkfällen. Da im klassischen Renkfall Betrieb war, kletterten wir etwas rechts davon im sogenannten „Nasenbein“. Dieser Fall verlangte aber relativ viel ab von uns. Rießige Blumenkohleis bis zu 2 Meter groß versperrten immer wieder den Weg. Von oben kam trotz der kalten Temperaturen dann noch relativ viel Wasser. So erstarrten wir zu kleinen Eismännchen. Normalerweise mit WI5+ bewertet, war es an diesem Tag mit Sicherheit ein glatter 6er. Wieder einmal erreichten wir erst kurz vor der Dunkelheit meinen Bus. Echt ein paar lässige und vor allem lustige Eisklettertagal gewesen mit Breiti. Danke dafür!!