Dachstein Südwand, Kapuziner Einstieg + Pichlriss + Neues Land

Nach Jahren der Abstinenz war ich endlich wieder mal in der Südwand. So vieles haben wir Roli und ich hier schon erlebt.

Von traumhaften Seillängen und  wahnsinns Klettermeter bis hin zu Steinschlag, Stürzen, fast Stürzen, gefühlten Stürzen und plötzlichen Wetterumschwüngen haben wir hier schon alles erlebt.

Start wie immer früh morgens noch in der Dunkelheit. Kurz vor der Südwand Hütte begrüßte uns eine Katze die prompt mit uns mitging. Zuerst noch lustig und süss. Ab dem Zeitpunkt wo Sicherungsseile begannen und dass Kätzchen ebenfalls ordentlich klettern musste, fanden wir es garnicht mehr so witzig und machten uns etwas Sorge um die kleine.

2h strenger Fussmarsch bis zum Einstieg. Vom Tale sahen wir noch ein kleines Schneefeld beim Einstieg, tatsächlich war es aber noch an die 10m hoch. Glücklicherweise konnten wir dahinter hineingehen und dort losketten.

Die ersten Meter noch etwas feucht-nass aber danach kamen wir immer besser in den Kletterfluss. Seillänge um Seillänge bis in den Pichlkessel. Hier beginnt der Pichlriss. Ich war ganz glücklich dass Roli in der Schlüssellänge dran beim Vorstieß. Mit Leichtigkeit meisterte es die Crux. Wir kamen sehr gut voran im Pichlriss und so kamen wir rasch an dem Punkt wo der Pichlweg quert. Hier wäre die Möglichkeit relativ rasch aus der Wand hinaus zu kommen. Quasi ein Notausstieg. Wir zögerten nur kurz, auch aufgrund dass wir hier einen Kollegen trafen der auch meinte dass das Wetter stabil bleibt.

Also gerade hoch über „Neues Land“ die wir vor Jahren einmal geklettert sind. Nach 2 Seillängen plötzlicher Donner. Völlig ohne Worte kletterten wir weiter, da wir wussten dass wir eigentlich den Punkt zu einer guten Rückkehr schon überschritten hatten. Also Flucht nach oben! Der blick nach Osten, grauenhaft! Nur ein paar hundert Meter bei der Bergstation Huhnerkogel trafen 2x Blitze dass Seilbahnseil und es hagelte Vollgas. In wenigen Minuten war alles weis.

Und schon setzten die ersten dicken Regentropfen bei uns ein. Beide dachten wir dass gleiche: Jetzt sind wir voll am Arsch!! Mit Volldampf kletterten wir so schnell es ging. Wie durch ein Wunder hörte der Regen nach wenigen Minuten wieder auf und wir konnten die Tour, die im obern Bereich nicht mehr wirklich schwer ist noch gut zu Ende klettern.

Oben angekommen war mittlerweile Blauer Himmel und Sonnenschein. Ein Novum-keine Leute am Dachstein. Dass Gewitter hat alle vertrieben und so hatten wir den Berg für uns.

Bei der Bergstation mussten wir dann noch fast 2h warten da ja die Seilbahn aufgrund vom Blitzschlag überprüft werden musste und sich dadurch alles staute.

Egal- wir waren glücklich wieder mal ein wahres gemeinsamens Abenteuer erlebt zu haben.